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Wer zahlt mehr, als das Haus wert ist?

Immobilienverkauf Gruende

Wir haben alle von diesen Geschichten gehört, oder? Ein Haus oder eine Wohnung geht für einen Preis über den Tisch, der deutlich über dem Marktwert liegt, und wir fragen uns: “Was hat diesen Käufer dazu bewogen, so viel zu zahlen?”

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, es gibt eine Menge Gründe! Und genau diese werden wir heute ergründen: Wir beschäftigen uns mit emotionalen und psychologischen Faktoren bis hin zu ökonomischen und marktbedingten Überlegungen.

Als Immobilienmakler mit jahrelanger Erfahrung kennen wir dieses Phänomen sehr gut und können daher einige Einblicke und Erklärungen dazu teilen. Ob du nun eine Immobilie kaufen, verkaufen oder einfach nur das aktuelle Marktgeschehen besser verstehen möchten, diese Folge ist genau richtig für dich.

Grundlagen der Immobilienbewertung

Bevor wir uns mit den einzelnen Motiven beschäftigen, die Menschen dazu verleiten, mehr für eine Immobilie bezahlen, als sie objektiv wert ist, müssen wir zuerst verstehen, wie der objektive Wert einer Immobilie überhaupt festgelegt wird. Dies bildet die Grundlage für unsere heutige Diskussion und hilft uns, die Dynamik des Immobilienmarktes besser zu verstehen.

Unter dem Marktwert einer Immobilie wird laut § 194 Baugesetzbuch der Preis verstanden, “der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung bezieht, im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatsächlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und der Lage des Grundstücks […] ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre.”

Es gibt verschiedene Methoden zur Bewertung von Immobilien, und die gängigsten sind der Vergleichswert, der Ertragswert und der Sachwert. Der Vergleichswert bezieht sich auf die Preise ähnlicher Immobilien in der Nähe und ist häufig die erste Anlaufstelle für potenzielle Käufer und Verkäufer, um einen Überblick über die Marktpreise zu bekommen.

Der Ertragswert kommt vor allem bei Anlageobjekten zum Einsatz und basiert auf den potenziellen Einnahmen, die eine Immobilie erzielen kann, sei es durch Vermietung oder anderweitige Nutzung.

Der Sachwert hingegen bezieht sich auf die Kosten, die entstehen würden, wenn das Gebäude heute mit denselben Spezifikationen neu gebaut würde, abzüglich einer Abschreibung für Alter und Abnutzung.

All diese Methoden haben ihre eigene Bedeutung und werden je nach Art der Immobilie und dem Zweck der Bewertung unterschiedlich gewichtet.

Ebenso spielen Angebot und Nachfrage eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung auf dem Immobilienmarkt. In Gebieten mit hoher Nachfrage und geringem Angebot neigen die Preise dazu, zu steigen, was teilweise erklärt. Dies ist ein klassisches ökonomisches Prinzip, das natürlich auch auf dem Immobilienmarkt anzutreffen ist.

Nun gibt es aber Fälle, in denen Käufer deutlich mehr zahlen, als diese traditionellen Bewertungsmethoden rechtfertigen würden. Was treibt also diese Käufer an? Genau das werden wir nun ergründen.

Psychologische Motive

Es ist bemerkenswert, wie stark unsere Emotionen den Kaufprozess beeinflussen können, insbesondere wenn es um so bedeutende Investitionen wie Immobilien geht.

Beginnen wir mit der emotionalen Bindung. Immobilien sind nicht nur physische Strukturen; sie sind Orte, an denen Erinnerungen geboren werden, Familien wachsen und Träume verwirklicht werden. Manchmal verlieben sich Käufer so sehr in eine Immobilie oder einen Standort – vielleicht wegen der Nachbarschaft, der Aussicht oder einfach des Gefühls, das sie bekommen, wenn sie durch die Tür gehen –, dass sie bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen. Dieser ‚Liebesfaktor‘ kann den objektiven Marktwert übertreffen und zu höheren Angeboten führen.

Als Nächstes haben wir den Gruppendruck und das Herdenverhalten, zwei Konzepte, die eng miteinander verbunden sind. In einem ‚heißen‘ Markt, wo die Immobilienpreise steigen und die Konkurrenz unter den Käufern hoch ist, kann der Druck, schnell zu handeln, enorm sein. Niemand möchte das Gefühl haben, zurückgelassen zu werden oder eine einmalige Gelegenheit zu verpassen – ein Phänomen, das als ‚FOMO‘, oder ‚Fear of Missing Out‘, bekannt ist. Dies kann dazu führen, dass Käufer überstürzte Entscheidungen treffen und Preise zahlen, die über dem objektiven Wert der Immobilie liegen, nur um sicherzustellen, dass sie ‚im Spiel‘ bleiben.

Dann gibt es noch die Idee des Statussymbols. Einige Käufer betrachten Immobilien nicht nur als Wohnraum oder Investition, sondern auch als Ausdruck ihres sozialen Status. Eine Immobilie in einer prestigeträchtigen Gegend oder ein Haus mit luxuriösen Ausstattungen kann als Zeichen des Erfolgs gesehen werden. In solchen Fällen kann der Wunsch, einen bestimmten Lebensstil zu projizieren oder aufrechtzuerhalten, dazu führen, dass Käufer mehr bieten, als die Immobilie möglicherweise wert ist.

Ökonomische Faktoren

Nun ergründen wir die ökonomischen Faktoren, die erklären, warum Käufer manchmal mehr für eine Immobilie zahlen, als sie objektiv wert ist. Diese Faktoren sind oft weniger sichtbar als emotionale Antriebe, aber sie haben eine enorme Wirkung auf die Entscheidungen, die Käufer treffen.

Beginnen wir mit der Spekulation auf Wertsteigerung. Einige Käufer sind bereit, einen höheren Preis zu zahlen, wenn sie glauben, dass die Immobilie im Wert steigen wird, besonders in Gebieten, die für zukünftiges Wachstum oder bedeutende Entwicklungen, wie neue Unternehmensansiedlungen, Infrastrukturprojekte oder städtebauliche Erneuerungen, bekannt sind. Dies ist eine Investition in die Zukunft, wobei die Käufer auf eine Rendite durch eine Wertsteigerung ihrer Immobilie hoffen.

Ein weiterer wichtiger Faktor sind Umstände, die sich durch persönliche Verhältnisse ergeben. Gehört dem potenziellen Käufer schon das Nachbargrundstück, bemisst er vielleicht den Wert des betrachteten Grundstücks höher, als hätte er das andere Grundstück nicht. 

Die Bereitschaft für einen höheren Kaufpreis steigt zudem, wenn die potenziellen Käufer etwaige Mängel der Immobilie übersehen oder falsch einschätzen. Dies kann mitunter im Nachhinein zu unschönen Diskussionen und Streitereien führen. Es liegt daher im beiderseitigen Interesse, dass Mägen offen und verständlich kommuniziert werden.

Als Nächstes haben wir das Konzept der ’sicheren Häfen‘. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie sie durch finanzielle Krisen, politische Instabilität oder andere makroökonomische Faktoren verursacht werden können, neigen Investoren dazu, ihr Geld in sogenannte ’sichere Häfen‘ zu stecken. Immobilien, besonders in stabilen und etablierten Märkten, werden oft als solche angesehen, da sie tendenziell weniger volatil sind und eine zuverlässige Wertbeständigkeit bieten. In diesem Kontext sind Käufer oft bereit, einen Aufpreis zu zahlen, als eine Art Versicherung gegen andere, riskantere Anlageformen.

Ein weiterer wichtiger ökonomischer Faktor ist das Zinsumfeld. Die Zinssätze beeinflussen die Hypothekenkosten, und wenn die Zinsen niedrig sind, können die Käufer es sich leisten, höhere Preise für Immobilien zu zahlen, da ihre Finanzierungskosten insgesamt niedriger sind. Dies kann zu einer Situation führen, in der die Immobilienpreise steigen, weil der Markt es einfach zulässt, und Käufer sind bereit, diese Preise zu zahlen, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren.

All diese ökonomischen Faktoren können dazu führen, dass Käufer mehr zahlen, als die Immobilie auf den ersten Blick wert zu sein scheint. Aber wie wir sehen, gibt es oft eine Logik hinter diesen Entscheidungen, die über den Immobilienwert hinausgeht und in größeren wirtschaftlichen Strategien und Überlegungen verwurzelt ist.

Marktbedingte Faktoren

Wenden wir uns jetzt nun den marktbedingten Faktoren zu. Diese spielen oft eine entscheidende Rolle in der Dynamik von Angebot und Nachfrage und können erhebliche Auswirkungen auf den erzielbaren Verkaufspreis haben.

Besonders großen Einfluss auf die Marktsituation entwickelt sich, wenn ein begrenztes Immobilienangebot auf eine hohe Nachfrage trifft. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn in einer begehrten Gegend nur wenige Objekte verfügbar sind oder weil Neubauten in einer Region eingeschränkt sind. In solchen Konstellationen intensiviert sich der Wettbewerb der potenziellen Käufer und es können Situationen auftreten, in denen sich mehrere Käufer überbieten. Es wird dann weniger über den Wert der Immobilie selbst nachgedacht, sondern mehr darüber, wie man sie in die Hände bekommt.

Fazit

Wir nähern uns dem Ende unserer heutigen Folge: Wir haben aufgedeckt, warum Käufer manchmal mehr für eine Immobilie zahlen, als sie objektiv wert ist. Wir haben gesehen, wie psychologische, ökonomische und marktbedingte Faktoren in das Kaufverhalten einfließen und wie diese das Preisgefüge im Immobilienmarkt formen.

Aber bevor wir uns verabschieden, teilen wir noch einige erfolgreiche Strategien, die Käufern und Verkäufern helfen können, in diesem komplexen Umfeld erfolgreich zu sein.

Für Käufer ist es wichtig, den lokalen Markt zu verstehen. Außerdem sollte man über die eigenen finanziellen Grenzen im Klaren sein und sich nicht von Emotionen überwältigen lassen. Eine überlegte Herangehensweise kann davor bewahren, eine impulsive Entscheidung zu treffen – mit der man langfristig nicht glücklich wird.

Für Verkäufer ist es entscheidend, den wahren Wert der eigenen Immobilie zu kennen. Eine professionelle Bewertung kann dabei helfen, den richtigen Preis festzulegen. Auch auf dieser Seite ist es wichtig, die Dynamik des lokalen Marktes zu verstehen und sowohl die aktuellen als auch die zukünftigen Trends zu berücksichtigen. Ein erfahrener Immobilienmakler hilft dabei, eine Strategie zu entwickeln, die den höchsten Ertrag bringt.

Apropos erfahrener Immobilienmakler: Du denkst über den Verkauf deiner Immobilie nach, dann spreche uns gerne an – wir begleiten dich gerne beim gesamten Prozess: Von der fundierten Bewertung bis zum Notartermin. Fordere noch heute dein unverbindliches Beratungsgespräch über den erfolgreichen Verkauf deiner Immobilie an. Zusätzlich bieten wir für Immobilien in unserem Einzugsgebiet Schleswig-Holstein und Hamburg eine kostenfreie Immobilienbewertung an. Rufe uns einfach unter 04101 8545454 oder schreibe uns eine Email an info@visalo-immobilien.de.


In 3 Schritten funktioniert der erfolgreiche Immobilien­verkauf mit uns:

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1.

Objektaufnahme

Wir starten mit einer Besichtigung durch einen ortskundigen Immobilienprofi, dann folgen die Bewertung und gemeinsame Festlegung des Verkaufspreises und die professionelle Exposé-Erstellung

Megaphon Symbol

2.

Vermarktung

Wir vermarkten Ihrer Immobilie auf relevanten Immobilienportalen, führen eine bewusste Bewertung und Selektion der Interessentenanfragen durch und übernehmen die Besichtigungen

Zwei Sprechblasen in dem sich ein Euro Symbol befindet

3.

Preisverhandlung und Kaufabwicklung

Wir führen die Preisverhandlung mit Interessenten durch, unterstützen die Vorbereitung & Durchführung des Notartermins und betreuen Sie bis zur Übergabe