Immobilienverkauf mit oder ohne Makler?

In Deutschland werden 60 bis 70 % aller Immobilien mithilfe eines Maklers verkauft – die Zahl schwankt im zeitlichen Verlauf ein wenig, doch in jüngster Vergangenheit steigt die Quote. Doch gleichzeitig gibt es wenige Berufe in der Bundesrepublik, die so kritisch betrachtet werden, wie der des Immobilienmaklers. Die einen sehen sie als nutzlos und teuer an – und anderen sind vom Mehrwert der Makler überzeugt. Es gibt viele Meinungen darüber, ob ein Immobilienmakler den Prozess erleichtert oder ob man den Verkauf lieber in die eigenen Hände nehmen sollte. Und genau das möchten wir heute herausfinden.

Verkauf ohne Makler – die Vorteile

Bevor wir uns die Gründe anschauen, warum jemand einen Makler beauftragen könnte, möchten wir uns erst einmal die andere Seite der Medaille ansehen. Was spricht eigentlich dafür, den Immobilienverkauf ohne Makler anzugehen?

• Zunächst der offensichtlichste Vorteil: Die Kostenersparnis. Wenn man ohne Makler verkauft, entfällt die Maklerprovision, die in der Regel zwischen 3% und 7% des Verkaufspreises liegt. Das kann, besonders bei teureren Immobilien, eine erhebliche Summe ausmachen. 
• Ein weiterer Punkt ist die persönliche Kontrolle über den gesamten Prozess. Man entscheidet selbst, wie man die Immobilie präsentiert, wann und wie Besichtigungen stattfinden und wie man mit potenziellen Käufern verhandelt.
• Dann gibt es da noch die Flexibilität. Ohne einen Mittelsmann, also den Makler, kann man direkt auf Wünsche oder Anfragen von Interessenten reagieren und muss keine Rücksicht auf die Terminplanung eines Dritten nehmen.

Das klingt alles erstmal ziemlich gut, oder? Aber, und das ist ein großes ABER, es gibt auch einige Herausforderungen und Risiken beim Verkauf ohne Makler. Doch dazu später mehr. 

Verkauf ohne Makler – die Nachteile und Risiken

Nachdem wir die Vorteile eines Immobilienverkaufs ohne Makler beleuchtet haben, gehen wir nun auf die Herausforderungen und potenziellen Stolpersteine ein. Denn, wie wir alle wissen, gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.

Beginnen wir mit dem Zeitaufwand. Die Organisation von Besichtigungsterminen, das Erstellen von Anzeigen, das Beantworten von Anfragen – das alles nimmt viel Zeit in Anspruch. Besonders, wenn man nebenbei noch einem Vollzeitjob nachgeht.

Ein weiterer Punkt ist das mangelnde Fachwissen. Ohne fundierte Kenntnisse des Immobilienmarkts kann es schwer sein, den korrekten Preis für die Immobilie zu bestimmen. Hinzu kommt das fehlende Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen und vertragliche Feinheiten.

Das fehlende Fachwissen kann also dazu führen, dass der Verkauf der Immobilie nicht optimal abläuft. Im Ergebnis kann dies eine längere Vermarktungsdauer und ein geringerer Verkaufserlös bedeuten.

Dies bringt uns zum nächsten Nachteil: Verhandlungsfähigkeiten und emotionale Distanz. Als Besitzer der Immobilie hat man oft emotionale Bindungen. Das kann Verhandlungen schwierig machen, da man nicht objektiv bleibt und möglicherweise nicht das beste Angebot annimmt.

Und zu guter Letzt die potenziellen Rechtsfallen. Ohne ein fundiertes Wissen über Immobilienrecht und -verträge kann man leicht in rechtliche Schwierigkeiten geraten. Denn der Verkauf von Immobilien tangiert eine Menge an Vorschriften und Rechtsgebiete. Das kann nicht nur teuer werden, sondern auch den Verkauf gefährden.

Dabei sollte man diese kritische Betrachtung keines Falls als Entmutigung für einen Verkauf ohne Makler verstehen. Es ist nur wichtig, sich der Herausforderungen bewusst und gut vorbereitet zu sein.

Immobilienverkauf mit Makler – die Vorteile

Nachdem wir uns die Herausforderungen eines Immobilienverkaufs ohne Makler angesehen haben, drehen wir nun den Spieß um. Lasst uns die Vorteile beleuchten, die mit der Beauftragung eines Immobilienmaklers einhergehen.

Zuallererst die professionelle Immobilienbewertung. Ein erfahrener Makler kennt den Immobilienmarkt und weiß genau, zu welchem Preis Immobilien in deiner Region verkauft werden. Dies bedeutet nicht nur, dass der Preis deiner Immobilie marktgerecht ist, sondern auch, dass du nicht Gefahr läufst, unter Wert zu verkaufen.

Dann gibt es da noch das effektive Marketing. Hochwertige Fotos, professionelle Exposés u nd möglicherweise sogar virtuelle 3D-Touren. Ein Makler hat oft Zugriff auf Ressourcen und Netzwerke, die einem Privatverkäufer nicht zur Verfügung stehen.

Ein oft unterschätzter Vorteil ist die Entlastung des Verkäufers. Denkt nur an all die Anfragen, Besichtigungen und Verhandlungen. Mit einem Makler an deiner Seite werden viele dieser Aufgaben abgenommen.

Nicht zu vergessen ist die Rechtssicherheit. Ein Makler kennt die gesetzlichen Bestimmungen und sorgt dafür, dass alle Prozesse korrekt und rechtssicher sind. So vermeidest du potenzielle rechtliche Fallstricke,  die deinem erfolgreichen Verkauf gefährlich werden könnten.

Und schließlich: Verhandlungsgeschick. Ein guter Makler ist nicht nur ein Kenner des Immobilienmarkts, sondern auch ein geschickter Verhandler. Er kann dir helfen, den besten Preis für deine Immobilie zu erzielen, ohne dass du dich persönlich in anstrengenden Verhandlungen engagieren musst.

Man darf nicht vergessen: Ein kompetenter Makler hilft dir bei der Erzielung des besten Verkaufspreises. Dafür setzt er seine Erfahrung, sein Netzwerk und sein Fachwissen ein.

Die Wahl, einen Makler zu beauftragen, kann viele Vorteile bieten. Aber, wie bei allem, gibt es auch hier Überlegungen und Kosten. 

Immobilienverkauf mit Makler – die Nachteile

Als größter Kritikpunkt bei einem Immobilienverkauf mit Makler wird häufig die Maklerprovision genannt. Diese beträgt bei vielen Transaktionen zwischen 3 und 3,57 % des Kaufpreis – sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer. 

Für den Verkäufer wird die Provision nicht selten als Minderung des Verkaufserlöses verstanden, der Käufer sieht darin einen weiteren großen Kostenblock, der neben Grunderwerbsteuer und Notarkosten, zum eigentlichen Kaufpreis der Immobilie hinzukommt und bezahlt werden will.

Doch ist das eine realistische Betrachtung? Bei dieser Sichtweise wird der Mehrwert und die Leistung des Maklers komplett außen vor gelassen.

Denn die Maklerkosten amortisieren sich schnell, wenn durch die Leistung des Maklers ein höher Verkaufspreis erzielt wird. Auch die ganzen Arbeitsschritte, die der Makler abnimmt, sind ein monetärer Gewinn für den Eigentümer. Und auch die anderen Vorteile eines Maklers sind ein echter Mehrwert!

Für den Käufer bringt die Arbeit des Maklers ebenso einen bedeuten Vorteil: Er gewinnt einen professionellen Ansprechpartner und kann auf ihn im gesamten Kaufprozess zurückgreifen. Außerdem profitiert er auch erheblich von der Arbeit des Maklers auf Verkäuferseite – denn ohne diese würden viele Immobilien gar nicht erst verkauft werden. Die ausführliche Beratung, das Besprechen des Vermarktungsprozesses und die Umsetzung der eigentlichen Vermarktung nehmen Eigentümern erst die Ängste vor einem Immobilienverkauf.

Wann macht ein Immobilienverkauf mit Makler Sinn?

Nachdem wir uns nun mit den vermeintlichen Nachteilen eines Verkaufes mit Makler beschäftigt haben, stellt sich nun die Frage: In welchen Situationen ist ein Immobilienmakler besonders wertvoll?

Erstens: Komplexe Immobilienverkäufe. Hast du eine spezielle Immobilie, wie ein denkmalgeschütztes Gebäude oder ein Grundstück mit spezifischen Bauvorschriften? Hier kann die Expertise eines Maklers von unschätzbarem Wert sein.

Zweitens: Mangel an Zeit und Energie. Wenn du einen anspruchsvollen Job hast oder aus anderen Gründen nicht die Zeit findest, dich intensiv mit dem Verkauf auseinanderzusetzen, ist ein Makler oft die beste Lösung.

Drittens: Emotionale Distanzierung. Manchmal ist es schwer, sich von einer Immobilie zu trennen, insbesondere, wenn es das langjährige Familienheim ist. Ein Makler kann hierbei helfen, die Transaktion professionell und ohne emotionale Verstrickungen zu gestalten.

Viertens: Mangelndes Fachwissen. Der Immobilienmarkt und seine rechtlichen Aspekte können komplex sein. Wenn du dir unsicher bist oder einfach das nötige Wissen nicht hast, kann ein Makler nicht nur hilfreich, sondern entscheidend sein. Wer auf einen Makler verzichtet und einen rechtlichen Fehler beim Verkauf der Immobilie begeht, muss im schlimmsten Fall mit einer nachträglichen Kaufpreisminderung leben – oder mit der gesamten Rückabwicklung des Immobilienkaufes.

Und zu guter Letzt: Netzwerk und Reichweite. Ein Makler hat oft ein breites Netzwerk an potenziellen Käufern und kann so schneller den passenden Käufer für deine Immobilie finden.

Insgesamt gilt: Die Beauftragung eines Maklers ist eine individuelle Entscheidung, die auf deinen Bedürfnissen, Umständen und Prioritäten basieren sollte. Es ist wichtig, alle Aspekte zu berücksichtigen und die beste Entscheidung für dich und deine Immobilie zu treffen. Wenn du keine Vorerfahrung mit dem Verkauf von Immobilien hast – solltest du die Beauftragung eines Maklers auf jeden Fall in Betracht ziehen!

Wir nähern uns dem Ende unserer heutigen Folge. Lass uns einige der wichtigsten Punkte zusammenfassen und unsere Reise durch den Prozess des Immobilienverkaufs abschließen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Verkauf einer Immobilie eine bedeutende Entscheidung ist. Es gibt klare Vorteile, den Verkauf selbst in die Hand zu nehmen, wie Kosteneinsparungen und die direkte Kommunikation mit Interessenten.

Andererseits bietet die Beauftragung eines Maklers einen Mehrwert in Form von Fachwissen, Marktkenntnissen, Verhandlungsgeschick und nicht zuletzt der Entlastung des Verkäufers von den vielen Aufgaben, die mit dem Verkaufsprozess verbunden sind.

Ein kompetenter Makler ermöglicht einen erfolgreichen und stressfreien Immobilienverkauf. Außerdem sorgt er für einen optimalen Verkaufserlös.