Ihre persönliche Beratung: Telefon Symbol 04101 8545454

Heizung in Bestandsimmobilien

podcast heizung 1

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Podcast von Spotify zu laden.

Spotify Player laden

Philip Hildebrandt
Moin Moin Henning!
Henning Baalmann
Ahoi!
Philip Hildebrandt
Du bist Henning Baalmann von den ElbHandWerkern und du bist heute hier, um uns ein paar Fragen rund um Heizung und Sanitär zu beantworten. Magst du dich vielleicht einmal kurz vorstellen?
Henning Baalmann
Ahoi, ich bin Henning Baalmann, einer von zwei Gründern aus dem ElbHandWerk in Hamburg. Ich habe das mit Frank Höhlmann, meinem Meisterkollegen zusammen gemacht. Wir sind ein Fachbetrieb für Sanitär und Heizung im Haus. Also wir machen alles für die komplette Sanierung, auch den kleinen tropfenden Wasserhahn, kleines Heizungsventil – was klackert, bis hin zu ganzen Wohnungssanierung und alles was drumherum anfällt.
Philip Hildebrandt
Das hört sich gut an. Dann bist du genau der Richtige, der uns die Fragen rund um Heizung beantworten kann.
Philip Hildebrandt
Ein schwieriges Thema im Moment: es gibt viele Gesetze, die eventuell kommen oder Regelungen – viele Leute treibt einfach die Frage, wann muss oder sollte ich meine Heizung austauschen?
Henning Baalmann
Unsere Lieblingsantwort ist natürlich – kommt drauf an. Meiner Meinung nach, wenn die Heizung älter als 15 Jahre ist, man sich langsam mit dem Thema befassen sollte. Früher konnten diese Geräte problemlos 20, 30 oder sogar 35 Jahre halten, aber das ist heutzutage nicht mehr der Fall. Wenn ich also eine Gastherme oder einen Ölkessel besitze, der bereits fast 20 Jahre alt ist, sollte ich definitiv in den nächsten Monaten Maßnahmen ergreifen und mich mit den aktuellen Lieferzeiten auseinandersetzen.
Philip Hildebrandt
Alles klar. Das heißt, 15 Jahre ist ein guter Wert, dass man sagt, jetzt muss man sich so langsam darum kümmern.
Henning Baalmann
Ja, auf jeden Fall Gedanken machen.
Philip Hildebrandt
Gibt es denn sonst andere Anzeichen, warum eventuell eine Heizung problematisch wird?
Henning Baalmann
Der Klassiker ist natürlich der Verbrauch. Wenn ich sehe, der Verbrauch steigt die letzten Jahre – bei Ölheizungen sieht man es ganz besonders. Auch wenn es nur fünf oder zehn Prozent sind, deutet das auf jeden Fall auf Verschleiß im Kessel hin. Das gilt gleichermaßen für Gasgeräte und andere Heizsysteme. Wenn der Verbrauch in den letzten Jahren gestiegen ist, hat dies nicht immer nur mit einem möglicherweise falschen Umgang zu tun. Es kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass beispielsweise der Wärmetauscher verschlammt ist.
Philip Hildebrandt
Das bedeutet, dass man sich darum kümmern muss, ob es repariert werden kann oder ob es in diesem Fall sinnvoller ist, nach neuen Geräten Ausschau zu halten.
Henning Baalmann
Richtig. Die beste Möglichkeit, das herauszufinden, ist während der jährlichen Wartung. Viele sträuben sich noch davor, aber es ist definitiv sinnvoll, dies einmal im Jahr zu tun. Dadurch werden genau solche Probleme aufgedeckt, die möglicherweise von außen nicht erkennbar sind.
Philip Hildebrandt
Das wäre auf jeden Fall ein Punkt, der bei einer ordnungsgemäß durchgeführten Wartung entdeckt wird.
Henning Baalmann
Ja, genau. Nicht grundsätzlich, aber bei der Wartung wird immer in die Brennkammer geschaut, unabhängig davon, ob Öl oder Gas. Der Wärmetauscher wird überprüft und das ist definitiv das erste Anzeichen dafür: Welche Ablagerungen habe ich? Liegen sie noch im akzeptablen Bereich? Sind sie typisch für das Baujahr? Oder sind sie möglicherweise bereits zu stark verschmutzt?
Philip Hildebrandt
Wie sieht das aus? Wir haben viele ältere Immobilien. Gerade wenn man eine Immobilie aus dem Bestand kauft – welche Heizung eignet sich da?
Henning Baalmann
Grundsätzlich können für ältere Immobilien verschiedene Gasgeräte sowie bis zu einer gewissen Größe auch Wärmepumpen oder andere Kessel wie Pellets verwendet werden. In Hamburg ist in der Regel eine Gastherme oder ein Gaskessel die bevorzugte Option. In den letzten Jahren hat sich die Verwendung von Wärmepumpen allmählich durchgesetzt, unabhängig vom Alter der Immobilien.
Philip Hildebrandt
Das hört man häufig, dass Wärmepumpe für ältere Immobilien schlecht geeignet sind. Ist das ein Mythos?
Henning Baalmann
Ja, teilweise. Es ist nicht so einfach wie bei einer Gastherme. Man kann nicht einfach sagen: „Dann nehme ich halt ein größeres Gerät und schon wird die Immobilie warm.“ Bei einer Wärmepumpe müssen zuvor eigentlich alle wichtigen Fragen geklärt werden. Die Montage in einem alten Gebäude oder nicht ist dann quasi der letzte kleine Schritt. Die Planung davor ist das A und O und entscheidet auch darüber, ob ich meine ältere Immobilie mit einer Wärmepumpe betreiben kann.
Philip Hildebrandt
Das bedeutet, dass man sorgfältig prüfen, fachmännisch bewerten und einen entsprechenden Plan erstellen muss, um festzustellen, ob dies ein gangbarer Weg ist oder nicht.
Henning Baalmann
Auf jeden Fall. Im Internet gibt es bereits einige Testtools, aber ich würde mich nicht zu 100% darauf verlassen. Sie können jedoch als grobe Orientierung dienen, um festzustellen, ob mein Haus grundsätzlich infrage kommt. Danach würde ich meinen vertrauenswürdigen Heizungsbauer kontaktieren und ihn um eine persönliche Beratung bitten.
Philip Hildebrandt
Was macht denn für dich die perfekte Heizung aus?
Henning Baalmann
Aus meiner Sicht ist die Wärmepumpe momentan zweifellos die beste Heizungsoption. Das wird sich in den kommenden Jahren auch nicht ändern, unabhängig davon, ob die Politik dies weiterhin vorschreibt oder nicht – um es böswillig auszudrücken. Eine ideale Heizung ist heutzutage logischerweise auch „smart“. Ob man dies benötigt oder nicht, sei dahingestellt. Es gibt jedoch viele Hersteller, die ihre Geräte fernüberwachen können, zum Beispiel. Die Technologie wird von Jahr zu Jahr besser, ohne dass ich aktiv etwas dafür tun muss. Eine perfekte Heizung muss nicht zwingend brandneu sein, sie kann auch zehn Jahre alt sein, allerdings sollte sie regelmäßig gewartet und wie ein schickes Auto gepflegt werden. Aktualisierungen sind auf jeden Fall notwendig.
Philip Hildebrandt
Dann in dem Zusammenhang ein wichtiges Thema. Kann man eine Fußbodenheizung nachträglich noch einbauen? Und macht das Sinn?
Henning Baalmann
Grundsätzlich würde ich zunächst einmal sagen: Ja, es kommt natürlich auf den Boden an. Wenn ich beispielsweise eine schöne Holzdiele in meinem Wohnzimmer habe, wird es definitiv schwierig, sie zu demontieren und später wieder ordentlich zu montieren. Das ist zwar nicht unmöglich, aber in den meisten Fällen unverhältnismäßig. Gleiches gilt für den Mythos der Wärmepumpe. Eine Fußbodenheizung ist sicherlich wünschenswert, aber keineswegs zwingend erforderlich. Das Fehlen einer Fußbodenheizung ist also kein Ausschlusskriterium. Falls man jedoch die Möglichkeit hat, sie nachzurüsten, beispielsweise im Zuge einer Wohnungssanierung, bei der ohnehin alle Böden entfernt werden (wie Teppich oder Laminat), bedarf es lediglich einer kleinen Probebohrung in einer Ecke, um zu prüfen, ob der Estrich dies aushält. Dann kann man relativ einfach fräsen und schon hat man eine Fußbodenheizung, ohne das gesamte Haus in Schutt und Asche zu legen.
Philip Hildebrandt
In vielen Fällen ergibt es Sinn, dies auf jeden Fall einmal durchzuspielen, sofern möglich, um auch den preislichen Aspekt zu berücksichtigen.
Henning Baalmann
Auf jeden Fall, wenn ich meine Immobilie so oder so saniere oder zum Beispiel grundsätzlich nur über neuen Bodenbelag nachdenke, dann würde ich das auf jeden Fall einmal prüfen lassen.
Philip Hildebrandt
Kommen wir zu einer schwierigen Frage oder zu einer wichtigen Frage. Wie teuer ist eigentlich eine Neuheizung?
Henning Baalmann
Der Klassiker, die Gastherme von gestern sozusagen, wird in der Regel für einen Preis zwischen 7.000 und 12.000 € inklusive Montage gehandelt. Der Preis hängt von Faktoren wie der Größe des Hauses und anderen Umständen ab: Wie viel Aufwand ist nötig, um das Gasgerät überhaupt auszutauschen? Bei der Wärmepumpe sind die Gesamtkosten, einschließlich Nebenkosten wie dem Podest im Freien und den Kosten für einen Elektriker, der den Anschluss im Sicherungskasten vornimmt, schwierig unter 35.000 € zu halten. Allerdings gibt es dafür Förderung, momentan in Hamburg bis zu 35%. Dies hängt auch vom Alter der Heizung ab. Bei einer Heizung, die älter als 20 Jahre ist, beträgt die Förderung 35%, während es bei Heizungen unter 20 Jahre nur 25% sind. Das bedeutet, dass sich der Wechsel von einem vielleicht 17 Jahre alten Gasgerät möglicherweise noch nicht lohnt.
Philip Hildebrandt
Aber in ein paar Jahren wird es attraktiver.
Philip Hildebrandt
Richtig.
Philip Hildebrandt
Du hast es ja schon angesprochen, da kommen bald neue Gesetze und neue Regelungen. Wie schaffe ich es denn mit meinem alten Haus, nun diese 65% erneuerbaren Energien einzuhalten?
Henning Baalmann
Aktuell gibt es leider noch keine Lösung für die Verwendung eines Gasgeräts in diesem Fall. Sollte der Gesetzesentwurf, wie er oft in den Medien präsentiert wird, tatsächlich durchgehen, bleibt im Grunde nur die Lösung, zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien für die Heizung umzusteigen. Beispiele hierfür sind beispielsweise eine Pelletanlage, was in Hamburg jedoch oft schwierig umzusetzen ist, oder die immer beliebtere Wärmepumpe.
Philip Hildebrandt
Bedeutet das, dass man sich früher oder später von der Gasheizung verabschieden muss, wenn es so kommen sollte?
Henning Baalmann
Ja, das wird sehr schwierig. Natürlich kann man auch Geräte kombinieren. Wenn ich beispielsweise ein größeres Haus mit einem höheren Wärmebedarf habe, kann ich eine Wärmepumpe auch mit einem Gasgerät kombinieren. Allerdings entfallen dabei sämtliche Förderungen, wodurch es finanziell überhaupt nicht attraktiv ist.
Philip Hildebrandt
Lass uns nun zum schwierigen Thema oder zum Gesamtthema übergehen. In den Medien wird die Wärmepumpe häufig als schwieriges Gerät, teures Gerät hingestellt. Entweder verbraucht sie viel Strom oder sie leistet nicht das, was sie soll. Ist das eine gerechtfertigte Darstellung von der Wärmepumpe?
Henning Baalmann
Jein, die Sache ist die, dass die Wärmepumpe korrekt ausgelegt werden muss. Wir sind fest davon überzeugt, dass der eigentliche Fehler nicht bei der Wärmepumpe selbst oder beim Endverbraucher liegt, sondern in der vorausgehenden Planung. Wenn wir unsere Heizungsanlagen entwerfen, verwende ich immer ein schnelles Tool, um sie vorab zu dimensionieren, und lasse jede unserer Anlagen vom Hersteller kontrollieren. Das ist sozusagen das Vier-Augen-Prinzip. „Ich habe eine Idee, kann man das so umsetzen?“. Das funktioniert normalerweise ziemlich gut, aber ich hole mir trotzdem immer eine zweite Meinung ein. Wenn die Anlage ordnungsgemäß geplant ist, gibt es auch keinen Grund zur Sorge. Dann können auch die zu erwartenden Stromkosten berechnet werden. Viele vergessen, dass in diesem Fall die Gasrechnung natürlich wegfällt. Also, wenn ich beispielsweise derzeit 300 € pro Monat für Gas bezahlen müsste und anschließend 250 € mehr Strom habe, bekommen zunächst alle einen Schock, weil der Stromverbrauch so hoch ist. Sie vergessen jedoch, dass die 300 € wegfallen.
Philip Hildebrandt
Das Image der Wärmepumpe ist definitiv ungerechtfertigt, denn wenn sie richtig geplant und umgesetzt wird, stellt sie eine ausgezeichnete Alternative dar.
Henning Baalmann
Ja, im „ElbHandWerk“ sind wir definitiv ein Team für Wärmepumpen. Es gibt jedoch auch einige negative Aspekte, die in den Medien immer wieder thematisiert werden, wie beispielsweise Geräusche und Stromverbrauch. Wir sind jedoch überzeugt, dass viele Hersteller die Möglichkeit bieten, sich ein Gerät vor Ort anzuhören oder vielleicht sogar den Nachbarn um Erfahrungen zu bitten. Die Lautstärke ist nicht das Problem, denn die meisten Entscheidungen werden im Kopf getroffen. Wie bereits erwähnt, wenn die Wärmepumpe ordnungsgemäß ausgelegt ist, habe ich auch nicht mit irgendwelchen immensen Stromkosten zu rechnen. Dies Erfordert jedoch eine sorgfältige Planung.
Philip Hildebrandt
Lieber Henning, vielen Dank für deine Antworten rund um das Thema Heizung und bis zum nächsten Mal.
Henning Baalmann
Sehr gerne. Wir freuen uns!
Philip Hildebrandt
Du möchtest wissen, wie viel deine Immobilie wert ist? Dann haben wir für alle Podcast hörenden Nordlichter eine gute Nachricht. Für Immobilien in unserem Einzugsgebiet führen wir gerne eine kostenfreie Immobilienbewertung und Beratung durch. Einfach anrufen unter 04101/8545454 oder schreib uns eine E Mail an info@visalo-immobilien.de. Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge von „Stressfrei Immobilien verkaufen und kaufen“. Wenn euch der Podcast gefällt, lasst uns doch gerne eine Bewertung da.

In 3 Schritten funktioniert der erfolgreiche Immobilien­verkauf mit uns:

Haus Symbol

1.

Objektaufnahme

Wir starten mit einer Besichtigung durch einen ortskundigen Immobilienprofi, dann folgen die Bewertung und gemeinsame Festlegung des Verkaufspreises und die professionelle Exposé-Erstellung

Megaphon Symbol

2.

Vermarktung

Wir vermarkten Ihrer Immobilie auf relevanten Immobilienportalen, führen eine bewusste Bewertung und Selektion der Interessentenanfragen durch und übernehmen die Besichtigungen

Zwei Sprechblasen in dem sich ein Euro Symbol befindet

3.

Preisverhandlung und Kaufabwicklung

Wir führen die Preisverhandlung mit Interessenten durch, unterstützen die Vorbereitung & Durchführung des Notartermins und betreuen Sie bis zur Übergabe