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Tipps vom Energieberater zum Thema Energieausweis

Energie

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Philip Hildebrandt
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Stressfrei Immobilien verkaufen und kaufen. Ich bin euer Gastgeber Philip Hildebrandt und freue mich, heute Jonas Pischner von den Energieeffizienz-Experten als Gast begrüßen zu dürfen. Er wird uns alles Wichtige rund um das Thema Energieausweis erklären. Gemeinsam werden wir besprechen, welche Aufgaben ein Energieausweis erfüllt, welche Grenzen er hat und was die Unterschiede zwischen einem Bedarfs- und einem Verbrauchsausweis sind.

Philip Hildebrandt
Willkommen, Jonas! Schön, dass du heute bei uns bist, um deine Expertise zum Thema Energieausweis zu teilen. Wir freuen uns auf das Gespräch!

Jonas Pischner
Hallo Philip, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich ebenfalls, hier zu sein.

Philip Hildebrandt
Magst du dich zu Beginn kurz vorstellen?

Jonas Pischner
Gerne. Ich bin Energieeffizienzexperte, auch bekannt als Energieberater oder Gebäudeenergieberater. Wichtig zu wissen ist, dass der Begriff Energieberater nicht geschützt ist. Der Gebäudeenergieberater hingegen ist eine geschützte Bezeichnung, die vom Bundesamt zertifiziert wird. Außerdem arbeite ich als Berater für die Verbraucherzentrale und biete dort unabhängige Beratung an.

Philip Hildebrandt
Perfekt, dann bist du genau der Richtige, um uns in dieses Thema einzuführen und unsere Fragen zu beantworten.

Jonas Pischner
Ich hoffe es doch!

Philip Hildebrandt
Fangen wir direkt an: Was ist überhaupt ein Energieausweis? Viele haben vielleicht schon davon gehört, aber wissen nicht genau, was damit gemeint ist.

Jonas Pischner
Ein Energieausweis ist ein Pflichtdokument, das beim Verkauf oder bei einem Eigentümerwechsel eines Gebäudes vorgelegt werden muss. Auch bei größeren Sanierungen ist er erforderlich. Der Energieausweis liefert wichtige Informationen über den energetischen Zustand des Gebäudes und zeigt, wie hoch der Energiebedarf ist. So kann ein potenzieller Käufer besser abschätzen, welche energetischen Maßnahmen vielleicht noch nötig sind. Der Ausweis ist für zehn Jahre gültig und wird beim Deutschen Bauinstitut registriert.

Philip Hildebrandt
Muss also beim Verkauf eines Hauses immer ein Energieausweis vorgelegt werden?

Jonas Pischner
Ja, grundsätzlich ist er beim Verkauf Pflicht. Die einzige Ausnahme sind denkmalgeschützte Gebäude. In allen anderen Fällen muss der Ausweis spätestens beim Notartermin vorliegen.

Philip Hildebrandt
Es gibt ja zwei verschiedene Arten von Energieausweisen. Kannst du uns den Unterschied erklären?

Jonas Pischner
Natürlich. Es gibt den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Der Bedarfsausweis bewertet die energetische Qualität des Gebäudes anhand seiner Bauteile und Anlagentechnik – er ist also unabhängig davon, wer im Gebäude wohnt. Diese Art des Ausweises kann für jedes Gebäude erstellt werden, unabhängig vom Baujahr. Der Verbrauchsausweis hingegen basiert auf den Energieverbräuchen der letzten drei Jahre und ist stark nutzerabhängig. Er ist nur für Gebäude ab Baujahr 1977 oder für Gebäude mit mindestens fünf Wohneinheiten zulässig.

Philip Hildebrandt
Das bedeutet also, dass man den Energieausweis auch im Kontext der Nutzung betrachten muss. Ein Verbrauchsausweis liefert also andere Informationen als ein Bedarfsausweis, richtig?

Jonas Pischner
Genau. Wenn ich beispielsweise einen Verbrauchsausweis sehe, der auf niedrigen Werten basiert, kann das daran liegen, dass der aktuelle Nutzer das Gebäude wenig nutzt – etwa durch häufige Abwesenheit. Zieht dann jemand mit einem anderen Nutzungsverhalten ein, ändert sich der Verbrauch möglicherweise deutlich.

Philip Hildebrandt
Das heißt, ein Verbrauchsausweis kann stark variieren und ist weniger verlässlich, wenn man sich ein realistisches Bild machen möchte?

Jonas Pischner
Richtig. Der Bedarfsausweis hingegen kann ebenfalls zu Unzufriedenheit führen, wenn die Ergebnisse schlechter ausfallen als erwartet. Kunden vergleichen oft ihre tatsächlichen Verbräuche mit den theoretischen Werten aus dem Bedarfsausweis und sind dann überrascht, wenn diese nicht übereinstimmen.

Philip Hildebrandt
Verständlich, denn Verbräuche sind für viele greifbarer. Ein Verbrauchsausweis liefert also eher nachvollziehbare Daten.

Jonas Pischner
Genau, die Werte im Verbrauchsausweis basieren auf den realen Daten der letzten drei Jahre und sind für Eigentümer meist transparenter. Beim Bedarfsausweis hingegen spielt die Anlagentechnik eine große Rolle – eine alte Ölheizung beispielsweise wirkt sich negativ auf die Energiewerte aus, selbst wenn die Gebäudedämmung gut ist.

Philip Hildebrandt
Gibt es Maßnahmen, die besonders effektiv sind, um den Energieausweis zu verbessern?

Jonas Pischner
Das ist schwer pauschal zu beantworten, da jedes Gebäude individuell ist. Wenn es nur um die Zahlen im Energieausweis geht, könnte man durch den Einbau einer Wärmepumpe oder einer Biomasseheizung die Werte verbessern. Das ist jedoch nicht immer sinnvoll, da diese Lösungen nicht immer effizient sind. Wichtig ist, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln.

Philip Hildebrandt
Das heißt, um langfristig die Energieeffizienz zu verbessern, muss man umfassender ansetzen?

Jonas Pischner
Ja, genau. Der Energieausweis gibt nur begrenzt Auskunft darüber, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Er zeigt zwar die Schwachstellen, aber nicht, wie man sie beheben kann. Hier sind weiterführende Beratungen nötig, um gezielte Maßnahmen umzusetzen.

Philip Hildebrandt
Welche Schritte sind sinnvoll, um die energetischen Schwachstellen eines Hauses herauszufinden?

Jonas Pischner
Ein Bedarfsausweis ist mit Kosten verbunden, da er eine detaillierte Analyse des Gebäudes erfordert. Wer sich mehr Klarheit wünscht, sollte eine umfassende Energieberatung in Anspruch nehmen. Diese gibt detaillierte Einblicke und zeigt, welche Maßnahmen konkret sinnvoll sind. Ein solcher Beratungsbericht kann dann auch dem potenziellen Käufer vorgelegt werden und ihm helfen, die Kosten besser einzuschätzen.

Philip Hildebrandt
Eine sehr gute Idee, so kann man als Verkäufer dem Käufer transparente Informationen bieten und potenziell Unsicherheiten abbauen.

Jonas Pischner
Genau, das schafft Vertrauen und kann den Verkaufsprozess deutlich erleichtern.

Philip Hildebrandt
Ich denke auch, dass diese Transparenz sehr geschätzt wird. Der Käufer sieht: „Okay, der Verkäufer hat sich vorbereitet. Ich weiß, wo die Schwachstellen sind und kann mich konkret informieren, was es kostet, beispielsweise die Fenster auszutauschen oder Dämmmaßnahmen durchzuführen.“ Das ist natürlich viel besser, als wenn man gar nicht weiß, wo die Probleme liegen.

Jonas Pischner
Absolut. In den letzten Jahren hat das Interesse an solchen Details stark zugenommen. Noch vor zwei Jahren hat das kaum jemanden interessiert – man hat oft einfach gesagt: „Ich setze mir eine neue Gasheizung ein und habe meine Ruhe.“ Aber durch die neuen gesetzlichen Vorgaben und die Unsicherheit, die diese erzeugen, ist das Thema Energieeffizienz jetzt deutlich relevanter. Viele Menschen möchten genau wissen, was saniert werden muss und ob es überhaupt eine Pflicht zur Sanierung gibt. Oft sind Käufer und Verkäufer gleichermaßen unsicher, ob etwa die Heizung ausgetauscht werden muss. Hier können Energieberater für Klarheit sorgen und beispielsweise bestätigen, dass keine gesetzlichen Pflichten bestehen. Das schafft Sicherheit.

Philip Hildebrandt
Wie siehst du das: Sollte ein Käufer, der ein älteres Haus kaufen möchte und sich nicht sicher ist, wie er den Energieausweis interpretieren soll, einen Energieberater hinzuziehen, der das Gebäude überprüft und einen Überblick über mögliche Mängel gibt?

Jonas Pischner
Ja, das ist auf jeden Fall sinnvoll. Wichtig ist jedoch, dass man darauf achtet, direkt das gleiche Energieberatungsbüro für den Energieausweis und die anschließende Beratung zu beauftragen. Andernfalls entstehen oft doppelte Kosten, weil ein anderes Büro die Daten des Energieausweises nicht einfach übernehmen kann. Der Berater muss dann wieder von vorne anfangen, das Gebäude begutachten und alle Daten neu erfassen. Daher ist es sinnvoll, frühzeitig zu planen und ein Büro zu wählen, das beides anbietet.

Philip Hildebrandt
Das macht natürlich Sinn. Aber grundsätzlich kann der Käufer also auch beim gleichen Energieberater, der den Energieausweis erstellt hat, eine weiterführende Beratung anfragen, um mehr Klarheit über mögliche Kosten und notwendige Maßnahmen zu bekommen, richtig?

Jonas Pischner
Genau, das ist absolut möglich und oft auch ratsam. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es sinnvoll wäre, solche Berichte verpflichtend zu machen, damit man als Käufer eine fundierte Grundlage hat. Der Energieausweis allein liefert oft nicht genug Informationen. Wenn der Käufer dann Fragen hat, wie „Woran liegt es denn genau?“, müsste der Verkäufer im Nachhinein einen Berater beauftragen. Das verzögert den Prozess unnötig. Besser wäre es, wenn der Verkäufer die Beratung bereits vor dem Verkaufsprozess in Auftrag gibt, sodass alle relevanten Informationen direkt zur Verfügung stehen.

Philip Hildebrandt
Das klingt sehr vernünftig. Mit welchen Kosten muss man denn ungefähr für einen Energieausweis bei einem Einfamilienhaus rechnen?

Jonas Pischner
Die Kosten hängen stark davon ab, ob es sich um einen Bedarfs- oder einen Verbrauchsausweis handelt und wie komplex das Gebäude ist. Bei einem Bedarfsausweis, der eine detaillierte Analyse der Gebäudehülle und der Technik erfordert, liegen die Kosten für ein Ein- bis Zweifamilienhaus in der Regel zwischen 500 und 600 Euro.

Philip Hildebrandt
Und kann man auf den Energieausweis beim Verkauf verzichten, wenn sich Käufer und Verkäufer einig sind?

Jonas Pischner
Nein, das ist gesetzlich nicht möglich. Der Energieausweis muss beim Verkauf vorgelegt werden, eine Einigung zwischen Käufer und Verkäufer reicht hier nicht aus. Auch Banken bestehen in der Regel auf einen gültigen Energieausweis, bevor sie Finanzierungen freigeben.

Philip Hildebrandt
Genau, das ist auch unsere Erfahrung. Banken fordern den Energieausweis meistens ein. Ohne ihn wird der Verkauf nicht abgewickelt. Es wäre also riskant, ihn wegzulassen.

Jonas Pischner
Absolut. In den allermeisten Fällen wird der Energieausweis kontrolliert, und es ist gesetzlich vorgeschrieben, ihn vorzulegen. Es gab zwar schon Situationen, in denen Kunden berichteten, dass der Notar keinen Ausweis verlangt hat, aber das ist dann rechtlich nicht korrekt. In solchen Fällen sollte man die Sorgfalt des Notars hinterfragen. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den Energieausweis rechtzeitig bereitzuhalten, um Verzögerungen und Probleme zu vermeiden.

Philip Hildebrandt
Sehr gut, vielen Dank für die wertvollen Informationen, Jonas. Ich bin sicher, dass unsere Hörer einiges daraus mitnehmen können. Wenn jemand noch Fragen hat, kann er sich sicher an dich wenden. Wir verlinken deine Kontaktdaten in den Shownotes, damit man dich einfach erreichen kann.

Jonas Pischner
Vielen Dank, Philip, für die Einladung. Das Gespräch hat mir viel Spaß gemacht, und ich stehe bei weiteren Fragen natürlich gerne zur Verfügung.


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