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Grenzstein

Wichtige Marke für Grundstücksgrenzen

Falls man ein Grundstück Pinneberg verkaufen möchte, stellt sich die Frage: „Wie groß ist das Grundstück?“ – diese Frage lässt sich heute in bewohnten Gegenden problemlos aus dem Grundbuch und den Daten aus dem Liegenschaftskataster ablesen. Trotzdem existieren auch heute immer noch Grenzsteine, die die Abmarkung einzelner Flurstücke festlegen. In vielen Fällen entspricht ein Flurstück einem Grundstück. Doch was ist ein Grenzstein eigentlich genau? Welche Funktion hat er und was sollten Grundstückseigentümer darüber wissen?

Was ist ein Grenzstein genau?

Als Immobilienmakler Itzehoe beantworten wir Ihnen gerne diese Frage: Die Grenzen von Grundstücken sind in Deutschland nicht komplett markiert. Vielmehr handelt es sich um gedachte Grenzlinien. Grenzsteine dienen dazu, an den Eck- und Kreuzungspunkten genau diese gedachten Grenzlinien sichtbar zu machen. Die genauen Kreuzungspunkte von Grundstücken werden mit einem Symbol auf dem Grenzstein markiert.

Übrigens: Grenzsteine werden auch als Grenzzeichen, Abmarkung oder Weiser bezeichnet.

Grenzstein

Wie sieht ein Grundstück Grenzstein aus?

Gerade das Aussehen historischer Grenzsteine ist in Deutschland keineswegs einheitlich. Früher wurden je nach Bundesland die Gesteinsarten genutzt, die vor Ort verfügbar waren. Dabei kamen vor allem folgende Materialien zum Einsatz:

  • Granit
  • Marmor
  • Schiefer
  • Basalt
  • Sandstein
  • Kalkstein

Heute werden die meisten Grenzsteine aus Beton oder Granit gefertigt. Darüber hinaus setzen einige Regionen auch auf gänzlich andere Materialien:

  • Kunststoff
  • Rohre aus Eisen oder Plastik
  • Messingbolzen oder Stahlnägel

Grundsätzlich gilt jedoch: Ein Grenzstein sollte klar als solcher erkennbar sein. Zusätzlich finden sich Beschriftungen sowie eine kreuzförmige Markierung darauf, die den genauen Kreuzungspunkt der Grundstücke anzeigt. In der Vergangenheit wurden zudem Ziegelbruch Stücke oder Glasflaschen unter den Grenzsteinen vergraben, um diese zu markieren. Diese Praxis der Grenzsteinzeugen findet heute kaum noch Verwendung.

Exkurs Schedelsteine: Historische Grenzsteine in Husum

Wer besondere historische Grenzsteine sehen möchte, findet diese in Husum. Die sogenannten Schedelsteine wurden im Jahr 1609 gesetzt, um die Grenzen des Stadtgebiets abzustecken. Von den ehemals zwölf Exemplaren lassen sich neun heute immer noch bewundern.

Wie tief sitzt ein Grenzstein?

Die Standorttiefe eines Grenzsteins hängt von der jeweiligen Umgebung ab. In städtischen Wohngebieten erfolgt meistens eine bodenbündige Setzung. Hier würden die Steine zum einen optisch irritieren und zum anderen eventuelle Bebauungen erschweren. Dafür kann es passieren, dass die Grenzsteine von Pflanzen überwachsen werden oder tiefer in den Erdboden. Für Grundstückseigentümer wird es dann schwierig, diese wiederzufinden.

In ländlichen Regionen ragen die Grenzsteine häufig aus dem Boden heraus. Hier stört die Optik weniger und darüber hinaus dienen die Steine Landwirten als Orientierung für ihre Arbeit.

Wichtig: Ein Grenzstein muss nicht grundsätzlich sichtbar sein. Durch Überwuchs verlieren die Grenzsteine ihre Bedeutung nämlich nicht.

Sind Grenzsteine Pflicht?

Die Abmarkungspflicht von Grundstücken hängt jeweils von der entsprechenden Region ab. So gilt in Berlin, Hamburg und Niedersachsen keine entsprechende Pflicht. In Schleswig-Holstein ist die Abmarkungspflicht in §18 Vermessungs- und Katastergesetz (VermKatG) geregelt. Darin heißt es sinngemäß:

  • Eine Abmarkung erfolgt in dem Maße, wie sie zur sachgerechten Fortführung des Liegenschaftskatasters notwendig ist.
  • Abmarkungen sind vorgesehen (Ausnahme: es gibt dauerhafte Grenzeinrichtungen, die die Grundstücksgrenzen klar aufzeigen)
  • Grundstückseigentümer und Nutzer sind verpflichtet, Grenzmarken wie Grenzsteine auf dem Grundstück zu dulden.

Es existiert allerdings ein Widerspruchsrecht aller Beteiligten gegen eine Abmarkung. Im öffentlichen Interesse kann diese Abmarkung jedoch auch gegen den Willen der Beteiligten erfolgen. Des geschieht über einen sogenannten Abmarkungsbescheid. In diesem Fall wird die Toleranz von Grenzsteinen auf dem eigenen Grundstück erwartet.

Wann können Grenzsteine wichtig werden?

Bei der Bebauung eines Grundstücks oder der Ziehung eines Grenzzauns haben Grenzsteine eine große Bedeutung. Schließlich muss bei der Bebauung ein gewisser Mindestabstand zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Grenzsteine zeigen diese Grenze an und helfen somit bei der Planung.

Ist es strafbar, einen Grenzstein zu entfernen?

Die Entfernung eines Grenzsteins stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Erfolgt die Entfernung in der Absicht, einer anderen Person damit Nachteile beizubringen, gilt dies als Vergehen. Nach §274 Strafgesetzbuch (StGB) kann dies mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bestraft werden.

Was lässt sich tun, wenn der Nachbar den Grenzstein versetzt?

Sollte der eigene Nachbar einen Grenzstein versetzen, können Betroffene diesen Vorfall zur Anzeige bringen. In diesem Fall werden Ermittlungen aufgenommen und dem Nachbarn droht eine hohe Strafzahlung.

Werden Grenzsteine heute noch gesetzt?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass gerade in bewohnten Gebieten fast überall Grenzsteine vorhanden sind. Sollte ein Grundstückseigentümer die Grenzsteine auf seinem Grundstück nicht finden können, werden auf Antrag neue gesetzt.

Wie werden Grenzsteine gesetzt?

Eigentlich sind Grundstückseigentümer dazu verpflichtet, für den Erhalt und auch die Auffindbarkeit von Grenzsteinen auf dem Grundstück zu sorgen. Sollten die Grenzsteine auf dem eigenen Grundstück jedoch unauffindbar sein, kann dies unterschiedliche Gründe haben:

  • Zu starke Überwucherung
  • Einsinken im Boden

In diesen Fällen können sich Eigentümer an das zuständige Vermessungs- oder Katasteramt wenden. Die dortigen Mitarbeiter können gegen eine Gebühr in der Liegenschaftskarte nachschauen und die genaue Position mitteilen.

Ist der Grenzstein jedoch tatsächlich nicht mehr auffindbar, wird ein Termin zur Vermessung vereinbart, bei dem ein entsprechender Ingenieur das Grundstück ausmisst. Hierbei sollten alle Eigentümer der jeweils angrenzenden Grundstücke vor Ort sein.

Das Ergebnis dieser Ausmessung erhält der Eigentümer sowie die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke in Form einer öffentlichen Urkunde. Hier müssen alle Beteiligten den Grenzverlauf anerkennen.

Grenzstein kaufen: Was kosten Grenzsteine und wer muss sie bezahlen?

Der Grenzstein selbst verursacht zwar keine Kosten, aber die Vermessungskosten müssen bezahlt werden. In Schleswig-Holstein gibt die zuständige Behörde folgende Beispielrechnung:

Bodenwert Bereich von 10 bis 150 Euro pro Quadratmeter:

Anzahl der GrenzpunkteGebühr
1956,40 Euro
21.111,10 Euro
31.265,80 Euro
41.485,40 Euro
51.598,45 Euro

Tabelle 1: Gebühren für eine Grundstücksvermessung inkl. Umsatzsteuer (Stand: 01.01.2021), Quelle: Schleswig-Holstein.de

Die Kosten werden zunächst vom Antragsteller für die Vermessung bezahlt. Doch nach §919 BGB ist der Antragsteller berechtigt, den Eigentümer des Nachbargrundstücks an den Kosten zu gleichen Teilen zu beteiligen. Die beste Strategie besteht darin, vorher mit dem Nachbarn zu sprechen und so eine Lösung zu finden. Sollte dies nicht möglich sein, existieren zwei weitere Optionen:

a)   Zunächst selbst die Kosten tragen und später eine Beteiligung einfordern

Zeigt sich der Nachbar nicht gesprächsbereit, können Antragsteller auch zunächst die Kosten für die Vermessung und den Grenzstein tragen. Das Recht ist hier auf Seiten der Antragsteller: Der Nachbar ist verpflichtet, sich später mit der Hälfte an den Kosten zu beteiligen.

b)   Wiederherstellung der Grenzziehung einklagen

Dieser Weg umgeht alle Gespräche oder Streitigkeiten mit dem Nachbarn. Hier wird beim zuständigen Amt eine Klage auf Wiederherstellung der Grenzmarkung eingereicht. Nachdem das Gericht einen Gutachter bestellt hat, erfolgt auf dieser Basis oft ein Beschluss auf eine neue Vermessung. Hier müssen alle Beteiligten die Kosten der Abmarkung teilen.

Hinweis: Ein Grenzstein gehört grundsätzlich nicht dem Grundstückseigentümer, sondern der jeweiligen Gemeinde. Damit die Eigentümer Grenzsteine tolerieren müssen, werden sogar die Eigentumsrechte entsprechend eingeschränkt.

Grenzstein: Oft unsichtbar und doch sehr wichtig

Ein Grenzstein setzt die Marken für gedachte Grenzlinien von Grundstücken. Grenzsteine werden meistens bei der Bebauung oder der Erweiterung der Bebauung von Grundstücken wichtig, um Mindestabstände einhalten zu können. Im Normalfall sind heute alle bewohnten und genutzten Grundstücke entsprechend abgesteckt. Trotzdem kann es vorkommen, dass ein Grenzstein durch Versinken im Boden oder starken Überwuchs verschwindet. In diesem Fall kann auf Antrag eine neue Vermessung erfolgen, an deren Ende auch ein neuer Grenzstein gesetzt wird. Die Kosten dafür müssen sich im Normalfall die Eigentümer der jeweils angrenzenden Grundstücke teilen.


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